Pflege-Bahr im Steigflug mit viel Kritik

Die Zusatzversicherung „Pflege-Bahr“ stieß anfänglich auf viel Kritik. Die aktuellen Daten vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) wurden im Januar 2013 rund 240 Bahr-Vertrage pro Arbeitstag abgeschlossen. Im Juni waren es schon rund 1000 Verträge, die abgeschlossen wurden. Nach diesem schleppenden Einstieg kann sich Daniel Bahr, nach dem diese Zusatzversicherung benannt wurde, freuen.

Die Tendenz steht auf Erfolg. Laut PKV-Verbandsdirektor Volker Leienbach, wird im nächsten Jahr die stolze Marke von einer Million abgeschlossenen Verträgen erwartet. Pro Monat werden zehn Euro vom Versicherten bezahlt und bekommt dafür fünf Euro vom Staat als Zulage.

Einen großen Vorteil der Pflege-Bahr ist, dass keine Gesundheitsprüfung durchgeführt werden muss, um diese Pflegezusatzversicherung abzuschließen. Risikozuschläge gibt es bei dieser Pflege-Bahr ebenfalls nicht. Dies liegt daran, dass es eine staatlich geförderte Zusatzversicherung ist und es keine Unterscheidung der Versicherte gemacht werden darf.

Hält die Pflege-Bahr, was sie verspricht?

Verbraucherschützer und Versicherungsexperten kritisieren diese Pflege-Bahr. Diese Zusatzversicherung halte in vielen Punkten nicht, was er verspreche. Von „Finanztest“ wurde diese Pflege-Bahr sogar als „Mogelpackung“ bezeichnet. Wieso erhält diese Pflegezusatzversicherung so starke Kritik?

Zusatzversicherungen von Versicherungsunternehmen, die keine staatliche Förderung erhalten, müssen aus wirtschaftlichen Gründen starke Annahmekriterien aufstellen. Ein Versicherungsabschluss ist meist nur von gesunden Menschen ohne Vorerkrankungen möglich. So sichern sich Versicherungsunternehmen vor sehr hohen Kosten ab. Dies ist bei der Pflege-Bahr nicht der Fall. Die Pflege-Bahr nimmt jeden auf, egal wie gesund oder krank dieser Mensch ist. So besteht die Gefahr, dass die Pflege-Bahr viele vorerkrankte Versicherte erhält, die für die Versicherung sehr teuer sind. Das Pflegerisiko bei Menschen mit Vorerkrankungen ist deutlich höher, als bei gesunden Menschen. So werden zukünftig die Beiträge der Pflege-Bahr steigen und die Förderung sinken.

Pflegezusatzversicherung Bahr für die Grundabsicherung

Ein weiterer starker Kritikpunkt ist, dass der Leistungsumfang sich auf die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung ausrichtet. Versorgungslücken bestehen und werden mit der Pflegezusatzversicherung Bahr nur minimiert, nicht abgedeckt. Die Pflege-Bahr muss als Grundabsicherung gesehen werden. Geförderte Versicherungstarife, wie die Pflege-Bahr, enthalten keine Möglichkeit, den Leistungsbedarf so anzupassen, dass die Versorgungslücken abgedeckt werden.

Staatlich geförderte Pflegezusatzversicherungen enthalten lange Wartezeiten. Diese können fünf lange Jahre sein oder enthalten sogar Karenzzeiten. Der Versicherte erhält in diesen Wartezeiten keine finanzielle Unterstützung im Falle eine Pflegebedürftigkeit. Nicht förderfähige Pflegezusatzversicherungen enthalten geringere oder keine Wartezeiten. Karenzzeiten sind in diesen Verträgen nicht enthalten.

Hier noch ein sehr interessantes Video, bei dem die MarktCheck-Finanzexpertin Barbara Starnberger-Frey einen Überblick zum Thema gibt.

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